Leben begleiten

Die Familie im Blick

Familien im Alltag begleiten – so fasst Judith Rubröder vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst des Hospiz St. Martin ihre Arbeit zusammen. In einem Podcast berichtet sie von ihren vielfältigen Aufgaben, den unterschiedlichen Bedürfnissen von Erwachsenen und Kindern und dem Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt.

In den begleiteten Familien sind entweder ein Kind oder ein Erwachsener schwer krank, sagte die Sozialpädagogin im Rahmen der Reihe „Wegbegleiter – Podcast für Familien mit einem schwerkranken Kind“. Und dennoch: „Das Wort Sterben ist für uns erst einmal gar nicht wichtig.“ Die Familien sollen auch in der Krise ihr Leben gut leben können.

Beratung und Begleitung

Der Kinder- und Jugendhospizdienst berät betroffene Familien und informiert über Netzwerke, die psychosoziale Hilfen anbieten. Ob es darum geht, ein Kind vom Kindergarten abzuholen oder einzukaufen – der Kinder- und Jugendhospizdienst ist Ansprechpartner und hat stets die ganze Familie im Blick, berichtete Rubröder im Gespräch mit der Leiterin der Landesstelle Baden-Württemberg für Familien mit einem schwer kranken Kind, Anna Lammer.

Familien haben andere Bedürfnisse

In Baden-Württemberg gebe es in jedem Landkreis einen Kinder- und Jugendhospizdienst, so Rubröder. Das sei wichtig, denn Familien mit Kinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene am Lebensende. Im Vergleich zur Begleitung von schwer kranken Erwachsenen gebe es zwei große Unterschiede: Während Ältere erst in der letzten Lebensphase eine Begleitung erhielten, sei das für Kinder bereits dann möglich, wenn eine lebensverkürzende Diagnose gestellt werde. Außerdem ende die Betreuung bei Erwachsenen mit dem Tod, Familien hingegen werden nach dem Tod der Kinder weiter begleitet.

Ehrenamtliche sind wichtig

Jeder und jede kann den Dienst in Anspruch nehmen. Er ist kostenfrei und unabhängig von Herkunft oder Konfession. Möglich macht das Angebot das Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen. Rubröder: „Hospizliche Arbeit geht nur mit dem Ehrenamt.“ Die hauptamtlichen Mitarbeitenden koordinieren Erstkontakte und machen Beratungsgespräche. Dann kommen die Ehrenamtlichen ins Spiel und gehen in die Familien. Zuvor werden sie in einem Qualifizierungskurs auf ihren Dienst vorbereitet. Mehr braucht es nicht – „außer ein offenes Herz“.

Dienst mit Sinn

Dass die Arbeit Spaß macht, weiß Rubröder, die im siebten Jahr im Hospiz St. Martin im Kinder- und Jugendhospizdienst arbeitet. Sie empfindet es als bereichernd, Familien auf ihrem Weg zu unterstützen. Und die Familien sind dankbar dafür. „Da merke ich: Das, was ich tue, macht einen Sinn“, erklärte Rubröder in dem gut halbstündigen Podcast. Wer mehr über die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizdienstes hören will, findet ihn unter

landesstelle-bw-wegbegleiter.de/61-was-genau-macht-eigentlich-ein-ambulanter-kinder-und-jugendhospizdienst/

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