Nachruf auf eine Ordensfrau

Schwester Ludwina: immer den Menschen nahe

Am 10. März 2023 ist Schwester Ludwina Bühler im Alter von 84 Jahren im Kloster Reute in Bad Waldsee verstorben. Die Ordensfrau hat mehr als 15 Jahre lang im Hospiz St. Martin Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet. Sie war für die sterbenskranken Menschen, für die Angehörigen und auch für die Mitarbeiterinnen des Hospizes eine wichtige Stütze und treue Wegbegleiterin. Schwester Ludwina bleibt nicht nur den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hospizes als warmherziger Mensch und als engagierte Ordensfrau in Erinnerung.

Wer Schwester Ludwina kannte, kannte auch ihren Koffer mit den fünf Mänteln. Die selber gemachten Mäntel standen stellvertretend für Abschied und Tod, sie halfen dabei, über den Tod ins Gespräch zu kommen. Jetzt ist Schwester Ludwina selbst verstorben, gut begleitet im Kloster Reute in Bad Waldsee. Ihren Weggefährten bleibt sie als warmherzige Frau in Erinnerung, die von einer großen Liebe zu den Menschen und zu Gott getragen war.

Das Leben und Sterben im Hospiz geprägt

Erst im Dezember 2022 war Schwester Ludwina Bühler aus dem Konvent im Hospiz St. Martin in Stuttgart in das Mutterhaus nach Reute zurückgekehrt. An der Feier zur Verabschiedung der Schwestern aus dem Hospiz hatte sie im Februar aufgrund ihrer Erkrankung schon nicht mehr teilnehmen können. Die große Liebe zu den Menschen trug die Ordensfrau durch ihr Leben. Den Menschen nahe zu sein empfand sie als eine der wichtigsten Aufgaben als Franziskanerin. Nahe war sie gerade auch den sterbenskranken Menschen im Hospiz St. Martin. Sie war da, vielfach auch nachts und an den Wochenenden. Zusammen mit ihren drei Mitschwestern in dem Stuttgarter Konvent prägte sie den Umgang mit Sterben und Leben im Hospiz St. Martin.

Selbst von Krankheit gezeichnet, spendete sie noch Trost

Selbst von Krankheit gezeichnet, spendete Schwester Ludwina auch in den letzten Wochen ihres Lebens den vielen Besuchern, die sie noch empfangen konnte, Kraft.
Schwester Ludwina wurde als Maria Theresia Bühler am 9. Juli 1938 als erstes Kind von Johann Ernst Bühler und Maria Theresia (geborene Hauser) in Spaichingen, Landkreis Tuttlingen, geboren. Später kamen ihre Geschwister Reinhold und Johanna dazu. Im Januar 1961 trat sie in den Orden der Franziskanerinnen von Reute ein. Ihre Einkleidung erfolgte im Folgejahr, die Erstprofess am 10. Oktober 1963. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester und einer weiteren Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin wirkte sie in Ravensburg im Krankenhaus. Danach war sie 16 Jahre lang als Krankenhausseelsorgerin in Bad Waldsee tätig. Zuletzt wirkte sie 16 Jahre im Hospiz St. Martin in Degerloch.

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