Was heißt es, Gast, Angehöriger oder auch Besucher im Stationären Hospiz zu sein? Welches sind die Aufnahmekriterien für einen Platz im Hospiz? Wer bezahlt den Aufenthalt? Was gehört zu einer ambulanten Lebens- und Sterbebegleitung dazu? Warum passt der Zirkus Martinelli so gut zum Ambulanten Hospiz Kinder und Jugendliche? Welche Angebote macht das TrauerZentrum Menschen aller Generationen, die sich Begleitung auf dem Weg der Trauer wünschen? Das interessierte die Besucherinnen und Besucher. Viele wollten auch wissen, wer bzw. wie sich das Hospiz St.Martin finanziert.
Wer mit diesen und anderen Fragen zum Tag der offenen Türen gekommen war, ging mit Antworten, besonderen Eindrücken und neuen Gedanken nach Hause. Neben der Offenheit war es auch die Lebendigkeit des Hospiz St. Martin, die den Besucherinnen und Besuchern die mitunter fast ehrfurchstvolle Schwellenangst vor einem Ort nahmen, der täglich mit Sterben und Tod zu tun hat. Aber, der eben auch das Leben in vielen Facetten zelebriert. Getreu dem selbst gewählten Motto "Leben bis zum Schluss". Das war spürbar. Das begeisterte. Das entspannte auch.
Entsprechend lebendig ging es am Tag der offenen Türen zwischen den beiden Gebäudeteilen des Hospiz St. Martin zu, bei Führungen durch das Haus, bei musikalischen Impulsen, bei Zauber"tricks" und bei den ausführlichen Gesprächen sowohl im Hospiz als auch im TrauerZentrum. Die Dachterrasse des Hospiz St.Martin lud zu frisch-fruchtigen Cocktails ein. Im ehemaligen Konvent waren die Tische für die Mittagssuppen und die Kuchen am Nachmittag gedeckt. Apropos Suppen: An dieser Stelle möchten wir uns nochmals sehr herzlich bei den SternchenKöchen bedanken. Drei der insgesamt neun leidenschaftlichen Hobbyköche aus dem Vereinsheim in Stuttgart-Wangen hatten mit besten Zutaten eine Tomatensuppe und eine Linsensuppe frisch gekocht, diese samt Geschirr ins Hospiz gebracht, zwei Stunden eigenhändig an die Gäste ausgegeben und am Ende alles wieder ordentlich verstaut und abtransportiert. Was für ein Service! Hätten wir Sterne zu vergeben, gäbe es - ganz klar - 10 von 10.
Diese Auszeichnung gebührt auch den hauptamtlich und ehrenamtlich Mitarbeitenden, die sich für und an diesem besonderen Tag im Hospiz und im TrauerZentrum engagiert haben. Gemeinsam haben sie als Team diese großes Event "gestemmt": vom Erstkontakt, über Infos an den Tischen der Bereiche bis hin zum Dienst beim Mittagstisch, an der Kuchentheke und an der Cocktailbar waren sie im Einsatz. Auch die köstlichen Kuchen, die den Nachmittagskaffee kulinarisch krönten, steuerten Ehrenamtliche bei und unterstützen damit die Veranstaltung sehr. Im TrauerZentrum hatte das Seelencafé am 5. April extra geöffnet und empfing seine Gäste mit Kaffee, Kuchen und "offenen Ohren" für viele Fragen.
"Es war ein Fest für alle - rundherum gelungen", freuten und bedankten sich Anton Glas, der die Geschäftsleitung des Hospiz St. Martin innehat und Sabine Novak, Geschäftsführerin der Katholischen Hospizstiftung. Beide waren gemeinsam dafür verantwortlich, dass der Tag der offenen Türen auf den Weg gebracht wurde. Der Dank gilt aber allen, die den Tag so detailreich und sorgfältig geplant und inszeniert hatten. "Der Tag der offenen Türen war ein toller Erfolg für das Hospiz St. Martin, das TrauerZentrum und für die Hospizstiftung", sind sich die Initiatoren einig.
Fotos: Elisabeth Perkovic, Katholisches Stadtdekant
Text: Petra Renz, Hospiz St.Martin